Kunstwerke aus Staub

 

Ich verweilte auf einer im Schatten befindlichen Treppe, die sich historisch und altstadttypisch zu einem Denkmal hochragte.
Mein Kopf war gesenkt und Müdigkeit legte sich wie ein Mantel auf meinen heißen Körper.


Angebote jagten mit noch billigeren Preisen andere, und es war wie eine Art Reizüberflutung für meine Augen, die ich nun sanft massierte, um das Spiegeln des grellen Sonnenlichtes zu entfliehen.
Gedanken von ungelösten Fragen bereiteten meinem Kopf nur noch mehr Hitze und Unwohlsein. Mir misslang es, einfach an Nichts zu denken.
Würde es tatsächlich so enden, wie es die menschliche Logik zusammenreimte, oder gab es noch eine Chance in dieser Aussichtslosigkeit?
Ich nahm diese Fragen und diese Gedanken wie einen Klumpen Ton, den man eben noch auf die Drehschale gelegt hatte, zum Formen und Erschaffen eines Kunstwerkes.


Ich nahm Tränen der Sorgen und formte aus diesem "Klumpen" ein Gebet;
- konnte mit meinen geistigen Augen sehen, wie daraus etwas Herrliches entstand.
Die Müdigkeit ging von mir, wie sich Nebel vom Boden erhebt und Stärke durchflutete, gefolgt von Gänsehaut, meinen noch erhitzen Körper.
Ich hatte auf einmal die Gewissheit, dass man mit seinem ganzen Herzen, aus Staub, Kunstwerke erschaffen kann.
Ich stieg die Treppe zum Denkmal hinauf und die Inschrift besiegelte mein Gebet mit dem Satz:

"Die Einen werfen es weg, die Anderen machen daraus ein Kunstwerk!"