So war ich etwa 16,5 Jahre alt, als mich diese freimachende Botschaft erreichte und noch vielmehr, als ich dieses Liebesangebot annahm und Er zu meinem persönlichen "Freund" wurde.

 

Mein Leben änderte sich radikal und nicht die Änderung allein, sondern auch mein Herz erlebte eine Kehrtwendung, die man nur schwer in Worten ausdrücken kann. Plötzlich konnte ich auch Menschen lieben, die mir zuvor eher auf den Keks gingen durch ihre Spießbürgerlichkeit oder ihre Asozialität. Ich war kein Funke besser, als jeder andere Mensch und schaute auch nie von oben herab, aber ich wusste um einen Frieden in meinem Herz, den ich für nichts in der Welt wieder hergeben würde.

 

Meine Liebe zur Musik war in dieser Zeit etwas auf Sparflamme, weil ich keine Lust mehr hatte auf Volksmusik, Polkas oder Märsche, aber ich entdeckte schnell ein Instrument, dass mich bis heute fasziniert und immer wieder begeistert. Ich hatte Gelegenheit Klavier zu lernen und zwar lernte ich es ohne Unterricht und versuchte wie ein Kind die richtigen Töne zu finden. Ich bekam eine Orgel geschenkt aus der Schweiz. Die Tasten hatten natürlich kein Anschlag, aber so lernte ich ohne Noten was zusammenpasste. Ich probierte und probierte und fand heraus, was jeder lernt, der Klavierunterricht bekommt. Ich schaute anderen zu und probierte weiter.

Kleiner Finger auf die 1. Taste und Zeigefinger auf die 5. und Daumen auf die 8. Taste. Wenn man es sich so selber beibringt, ist man viel mehr auf sein Gehör angewiesen, weil man eben sofort merkt, was harmonisch klingt, oder was auf keinen Fall passen kann.

 

So erforschte ich es regelrecht und lernte durchs Spielen und Hören wann welcher Akkord passt und wann nicht. Ich betete sogar, dass Er (Er = Gott) mir dabei helfen soll, da Er ja der Erfinder von Musik ist. So verrückt es klingt, ich hatte Ihn zum Lehrer und während ich spielte, fragte ich oft, wie könnte man das jetzt anders spielen, oder was kann man an dem Akkord ändern, dass er anders klingt und tatsächlich hatte ich die besten Ideen und Inspirationen und erlernte es in nur kurzer Zeit, so dass manchmal Zuhörer verwundert waren, dass ich erst seit kurzer Zeit spiele.

 

Innerlich habe ich den Wunsch und habe ihn seither, diesem Gott etwas zu geben als eine Art Antwort oder als ein Dankeschön. Ich kann natürlich nichts dieser Liebe und diesem Frieden und der Tat am Kreuz entgegenhalten und dass ist auch das Letzte, was Er von uns Menschen abverlangen würde, aber doch wollte ich seit meiner Entscheidung für Ihn, ein Werkzeug für Ihn sein und sah die Musik als eine Möglichkeit.

 

Ich hatte die Möglichkeit in der Gemeinde, die diese Zeltmission veranstaltete, mit Klavier die Lieder zu begleiten und es wurde mehr und mehr für mich zu einem Dienst. Ich besuchte 2 Jahre eine Bibelschule und lernte auch dort unter Profimusikern das Improvisieren und wie man eine Versammlung anleitet. Man könnte es mit einem Chorleiter vergleichen. Der Unterschied ist nur der, dass man mit einer Band spielt und die Versammlung anleitet, ohne dass es speziell einen Chor geben muss.

 

Wenn ich mich ans Klavier oder Keyboard setzte und anfing, für Gott zu spielen und singen, erlebte ich es immer wieder, wie sich "Türen" öffnen. Hinterher oder während dieser Zeit des Singens und Spielens, wurden sehr oft Menschen stark berührt und sie empfingen direkten Trost und Zuspruch, sowie Frieden. Es war nicht das Spielen, sondern Gottes Wirken, aber durch Musik kann ein Mensch offener werden für Gottes Gegenwart. Das findet man ganz oft im Alten Testament, dass Musik eine sehr große Rolle spielte, damit Gott in der Versammlung "wohnte". Man sprach dann von seiner Gegenwart.

 

Ich würde nie behaupten, das ich durch diese Entscheidung keine Probleme mehr hatte oder habe und dass alles nun wie auf Wolke 7 läuft. Ich empfand es sogar als einen Kampf und irgendwie entstanden neue Probleme, aber ich hatte jetzt eine Quelle, die ich jederzeit anzapfen konnte und die mich stärkte. Es war wirklich so, dass ich von da an das Ruder abgegeben hatte und für jedes Detail in meinem Leben konnte ich im Gebet um Rat fragen und auch in der Bibel bekam ich auf viele meiner Fragen eine Antwort. Es gab und gibt auch Fragen, wo ich keine Antwort bekam, aber vielleicht erhalte ich die Antworten noch.

 

Es hat sich vieles getan in all den Jahren und diese Geschichte über meine Entscheidung zum Glauben hat mich seither in allen Lebenslagen geprägt.  Ich habe es nie bereut und bin froh, dass man auch heute noch diese Liebe und Vergebung Gottes erfahren kann. Wichtig ist dabei immer das Herz.

 

"Mehr als alles andere behüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus." (Sprüche 4,21)

 

Keiner kann Dein Leben leben, es entscheiden oder Dir was abnehmen, aber Einer kann dir dabei mehr als eine Hilfe sein!

Er sucht dich vielleicht schon länger und will Dir mit dieser Geschichte auch was sagen.

 

Gerne kannst du mir schreiben. Ich freue mich über Rückmeldungen und wünsche dir alles Liebe und Gute für dein Leben. 

 

Gott segne dich!

Jochen

 

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